Strangpressen

Strangpressen
Strạng|pres|sen 〈n.; -s; unz.〉
1. Herstellung von Strangen verschiedener Profile aus Nichteisenmetall, Stahl od. Kunststoffen
2. Herstellung von Dachziegeln u. Mauersteinen, wobei die Tonmasse mit einer Druckschnecke durch die Düse gepresst wird

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Strangpressen,
 
Fertigungstechnik: ein Umformverfahren, bei dem der Werkstoff warm durch eine Düse gepresst wird (Durchdrücken nach DIN 8583). Die über die gesamte Länge gleich bleibende Querschnittsform des entstehenden Stranges (Profil, Stab, Stange, Rohr) richtet sich nach der Form der Matrize (Düse) und des Dornes (für Hohlprofile). Ausgangsform bei Metallen ist meist ein zylindrischer Gussblock oder Walzstababschnitt, der aus dem Aufnehmer der Strangpresse mithilfe eines Stempels oder einer Flüssigkeit (hydrostatisches Strangpressen) verdrängt wird. Die Temperatur des Blocks liegt dabei über der Rekristallisationsgrenze. Verarbeitet werden Leicht-, Bunt- und Sintermetalle sowie Stahl. Beim Vorwärtsstrangpressen (direktes Strangpressen) entspricht die Bewegungsrichtung des Stempels der Richtung des Stranglaufs, beim Rückwärtsstrangpressen (indirektes Strangpressen) befindet sich die Matrize im Stempel, d. h., der Werkstoff wird entgegen der Pressbewegung durch den Stempel hindurchgedrückt. Beim Querstrangpressen bewegt sich der Stempel senkrecht zum Strang. Zur Erzeugung von Hohlprofilen, z. B. beim Rohrstrangpressen, wird der Block vorher gelocht und das Metall mittels eines am Pressstempel angebrachten Dorns durch den verbliebenen Raum zwischen Matrizenöffnung und Dorn gepresst. Dem Strangpressen sehr ähnlich ist das Fließpressen, das jedoch v. a. zum Kaltumformen verwendet wird.
 
Das Strangpressen wurde kurz nach 1900 bei der Herstellung von Blei- und Kupferrohren eingeführt. Um 1934 gelang in den USA und Deutschland auch das Strangpressen von Stahlrohren. Darüber hinaus wird das Strangpressen für die Herstellung von Ziegeln, Teigwaren und Porzellan (Vakuumstrangpressen) eingesetzt. Zum Strangpressen von Kunststoff Extrusion.

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Strạng|pres|sen, das; -s: a) (Hüttenw.) Verfahren zur Formung von Metall, bei dem ein erwärmter Metallblock in eine Presse gegeben u. zu Stangen gepresst wird; b) Extrudieren.

Universal-Lexikon. 2012.

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